Axel D. Wolf – Der Große Unbekannte
Natürlich bezieht sich das Groß nicht nur auf seine 1,90m Länge, es bezieht sich auf sein Werk. Sein großes, intensives, außergewöhnliches und bisher leider von viel zu Wenigen gehörtes Werk.
Unerhört – das ist es!
Als 5-jähriger die Geige (sicher auch den Vater) gehasst, verflucht, auf sie eingedroschen, doch der Vater blieb hart. „Üben, Üben & nochmals ÜBEN!!! Hart & konsequent – wir sollten ihm alle dankbar sein.
Dann war er groß und die Geige zu klein – so wurde es die Bratsche, die Viola. Und er spielte & spielte … studierte in den Städten, wo auch die Großen & Bekannten spielten – Leipzig/Weimar – Moderne Komposition & Viola und ging später nach Erfurt, einer Stadt, welcher ihre Größen zum Teil offenbar unbekannt sind.
Dennoch, diese Stadt ist für den manchmal einsamen Wolf Heimat/ Arbeitsort/ vielleicht auch Liebe, welche man zuweilen auch hassen darf – in jedem Fall ein Platz des Rudels, der Freunde & Kollegen (selten wird ein Kollege zum Freund! Ich hatte jenes Glück.), welche hier leben oder lebten.
Hier lernte er Menschen kennen: Regisseure/ Schauspieler/ Musiker/Sänger/ Maler/ Dichter/ Puppenspieler/ Märchenerzähler/ Chorleiter… kurz Menschen, welche ihn & seine Musik zu schätzen wussten und es wurde gearbeitet.
Große Werke entstanden – für Chor & Orchester, weiter Kompositionen für Bühnenwerke, bzw. Theaterstücke, musikalische Lesungen, literarische Konzerte und unüberschaubar sind seine musikalischen Bearbeitungen – aus fünf Jahrhunderten sowie aus nahezu allen musikalischen Stilen – für Viola & Violoncello. Er hat mit einem Teil des Rudels (Theater/Lesung) die halbe Welt bereist/bespielt, im Gepäck: Eine Tasche, Noten, der Bratschenkoffer & immer einen Kosmos Musik – im Kopf.
Und nun? 2018. In diesem Jahr muss ein Werk zu Gehör gebracht werden, welches – so glaube ich – als sein Lebenswerk gelten kann, ein Werk, welches so groß ist, als das es klein & unerhört bleibt – sollte es nicht bekannt werden, wäre es ein Verlust für die musikalische – für die menschliche Welt, es heißt:
„LOBLIED & ABGESANG – Luther & die Humanisten“ !!!
Text: Klaus Heydenbluth